Integralland

Teil des Baukulturatlas


Spekulationskarte des Baukulturatlas, Grafikdesign: onlab

Spekulation „Integralland“

Deutschland ist heute, im Jahr 2050, ein ökologisch-kommunitaristisches Einwanderungsland, das dem größten Teil seiner Bevölkerung Zugang zu hochwertigen Bildungsangeboten in einer stabilen und durch bürgerschaftliches Engagement geprägten Demokratie bietet. Die föderale Struktur hat sich auf fünf Verwaltungseinheiten – Nord-, Ost-, Zentral-, West- und Süddeutschland – verschlankt und regional spezialisiert: Ostdeutschland ist vor allem nach Osteuropa und Asien orientierter, internationaler Institutionen- und Bildungsstandort, Zentraldeutschland ist Hochtechnologie-Produktionsraum, Westdeutschland Hochburg international gefragter Umwelttechnologien, Süddeutschland eine wissensbasierte Dienstleistungsökonomie, Norddeutschland progressiv-ökologische Agrar- und Energieregion. Fast alle 85 Millionen Einwohner leben in Städten. Dank planwirtschaftlichem Sektorenmanagement und Zuzugsbeschränkungen in einwohnerstarken Metropolregionen sowie einer positiven Einstellung gegenüber Fremden hat sich der Zuzug jedoch nicht nur auf einige Großstädte konzentriert, sondern die Ausbreitung von kleineren Städten über ganz Deutschland gefördert. Deutschlands Städte sind heute kompakt, mit attraktiven urbanen Zentren und lokalem Flair. Das Zerfließen von Siedlungsräumen ist größtenteils eingedämmt: Periphere Pendlerwohnstätten werden von Bio- und Naturgürteln eingefasst, grüne Pufferzonen und Naherholungsgebiete grenzen an entvölkerte Landschaften, über die sich die Nutzflächen von Farmen für nachhaltig produzierte Energie und Nahrungsmittel erstrecken. In letzter Zeit kommt es immer öfter zu Anschlägen auf die städtischen Partizipationszentren und kleineren Sabotageakten in den Energieanlagen. Auch werden in städtischen Parks vereinzelt Protestierende gesichtet, die unauffällig von der Polizei in Gewahrsam genommen werden.

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